Herr Friedli, woran erkennen Sie gutes Design?
Daran, dass etwas zeitlos schön ist. Nehmen Sie zum
Beispiel Apple. Die haben es geschafft, ein Design zu
machen, das sich an der Funktionalität orientiert, sich auf
das Minimum konzentriert und dabei einen hohen Wieder­
erkennungswert hat. Klare Linien, kein Schnickschnack.
Gutes Design eben.
Wie ist das bei einem Alltagsgegenstand wie einer
Türklinke? Besonders schwierig für einen Designer?
Es braucht schon einen gewissen Mut. Türklinken müssen
gewisse Standards erfüllen. Die Menschen sind daran ge-
wöhnt und haben ein festes Bild im Kopf. Davon darf man
sich nicht zu weit entfernen, wenn das Produkt akzeptiert
werden soll. Auf der anderen Seite wollen Sie auch etwas
Neues machen, das ist der Zwiespalt. Ich hatte es insofern
leichter, als es Türklinken mit Knöpfen noch gar nicht gab.
Was unterscheidet das Schindler PORT Office Trim
denn von einer gewöhnlichen Türklinke?
Die Grundfunktion ist tatsächlich die einer gewöhnlichen
Türklinke. In Verbindung mit dem PORT System ist diese
Türklinke aber auch eine Steuerzentrale. Man braucht kei-
nen Schlüssel mehr, kann auf Knopfdruck die Tür verschlie-
ßen oder den Aufzug rufen.
Was war die größte Herausforderung beim Design?
Das waren die Knöpfe. Da gibt es unendliche Möglich­
»Das Auge
entscheidet«
Mit dieser Klinke
kann man Türen
öffnen und den
Aufzug rufen
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Schindler Magazin
Tasten
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