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TELE SPA Z I O VEGA
LU F T- UND R AUMFAHR T
Auf dem
Weg zu den
Sternen
WANN IMMER SICH EIN SATELLIT AUF DEN WEG UM
DIE ERDE MACHT, IST ES NICHT UNWAHRSCHEINLICH,
DASS IM LAUFE SEINES ENTWICKLUNGSZYKLUS EINE
SOF TWARE VON
T E L E S P A Z I O V E G A
VERWENDET
WURDE. BEI DEM EIGENEN KOMMUNIKATIONSBEDARF
SETZT
C E O S I G M A R K E L L E R
AUF VODAFONE
Es ist ein himmlisches Ballett, das sich derzeit
rund um den Erdball entspinnt – und laufend
kommen neue Tänzer hinzu: Den Auftakt bildete
im Oktober 2011 ein Duett aus zwei Satelliten,
im vergangenen Oktober kamen noch zwei hin-
zu. Und bis zur Mitte der Dekade, so die aktuelle
Planung der europäischen Weltraumbehörde
ESA, sollen weitere zwölf das Ensemble ergän-
zen. Mit 18 Teilnehmern ist es dann groß genug,
um eine erste Kostprobe seines Könnens zu lie-
fern: die auf einen Meter genaue Positionsbe-
stimmung jedes beliebigen Punkts auf der Erde.
„Wenn das Satellitennavigationssystem Galileo
seine volle Größe erreicht hat, wird es aus ins-
gesamt 30 Satelliten bestehen“, sagt Sigmar Kel-
ler, Chief Executive Officer von Telespazio VEGA
Deutschland GmbH. Das Unternehmen hat sich
auf Dienstleistungen im Luft- und Raumfahrt-
sektor spezialisiert. Einen Teil des Kerngeschäfts
bilden unter anderem Services rund um den
wissenschaftlichen, kommerziellen und militä-
rischen Einsatz von Satelliten. Dazu gehören
die Kontrolle und Wartung der Bodensysteme
ebenso wie Systems & Operations Engineering,
die Entwicklung und Wartung von Bodenseg-
mentsystemen, aber auch die Planung und Um-
setzung von Software-Simulatoren. In diesem
Bereich ist Telespazio VEGA unter anderem für
das Galileo-Projekt aktiv, mit dem die Europäer
ein eigenes Satellitennavigationssystem auf den
Markt bringen werden: „Angesichts der hohen
Anzahl von Satelliten, auf die sich das System
stützt, sind Simulationen essenziell. Nur so lässt
sich deren Koordination und Performance unter
realistischen Bedingungen testen und analysie-
ren“, erklärt CEO Keller.
Standardmäßig wird Galileo später duale Fre-
quenzen anbieten, wodurch das System nicht
nur dazu in der Lage sein wird, bessere Genauig-
keiten im Meterbereich zu ermöglichen, sondern
selbst unter schwierigsten Bedingungen verläss-
liche Daten zu liefern. Und sollte an einem der
Satelliten eine Störung auftreten, dann werden
die Nutzer darüber in Sekundenschnelle infor-
miert – eine unerlässliche Voraussetzung für
sicherheitsrelevante Einsatzgebiete wie etwa
die Verkehrsleitplanung von Autos, Zügen und
Flugzeugen. Diese Aufgabenstellung hat zur
Folge, dass das System keinerlei Fehlertoleranz
zulässt – alle Bestandteile müssen jederzeit
perfekt ineinandergreifen, auch wenn zwischen
ihnen mehrere Tausend Kilometer und der luft-
leere Raum liegen.
Volle Kontrolle: CEO Sigmar Keller
weiß, wie man Satelliten auf die
richtige Bahn lenkt.
SIMULATIONEN SIND
ESSENZIELL, WENN MAN
DIE KOORDINATION UND
PERFORMANCE TESTEN WILL
1...,30-31,32-33,34-35,36-37,38-39,40-41,42-43,44-45,46-47,48-49 52-53,54-55,56-57,58-59,60-61,62-63,64