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Global denken

und handeln

D

ie meisten von uns hal­

ten die Globalisierung täg­

lich in den Händen. Unser

Smartphone gäbe es nicht ohne

seltene Erden aus afrikanischen

Minen, chinesische Produktion

und die Entwicklungsarbeit aus

dem Silicon Valley.

Für den Arbeitsschutz heißt

das, er darf nicht an Grenzen halt­

machen. Das hat das Unglück des

Rana Plaza in Bangladesch noch

einmal schmerzhaft deutlich ge­

macht. Die gesetzliche Unfall­

versicherung pflegt bereits seit

langem internationale Kooperati­

onen. Diese Erfahrung bringt sie

jetzt auch in ein aktuelles Projekt

mit Bangladesch ein, das von der

Internationalen Arbeitsorgani­

sation (ILO) und dem Bundesmi­

nisterium für wirtschaftliche Zu­

sammenarbeit und Entwicklung

unterstützt wird. Bereits zwei De­

legationen aus der bangladeschi­

schen Textilindustrie waren bei

der DGUV zu Gast und haben sich

in mehrwöchigen Seminaren über

Arbeitsschutz und soziale Sicher­

heit informiert.

Die DGUV arbeitet damit ganz

praktisch an der Umsetzung des

Projektes der „sicheren Lieferket­

ten“ mit. Dies ist nur ein Beispiel

für das Engagement der Unfallver­

sicherung im politischen Raum:

sei es auf europäischer Ebene die

Freihandelsabkommen und die

Mehrwertsteuer oder auf natio­

naler Ebene die Entwicklungen

zu Arbeit 4.0 und das neue Prä­

ventionsgesetz. Letzteres verfolgt

ein ehrgeiziges Ziel: Gesundheits­

förderung in allen Lebensberei­

chen – von der Kita bis zum Ruhe­

stand. Wie kann das gelingen? Die

Unfallversicherung wird sich auch

hier mit ihrem Fachwissen einbrin­

gen. Gehören Fragen der Präventi­

on doch zu unseremKerngeschäft.

Dabei haben wir mit der anstehen­

den Kampagne zur „Präventions­

kultur“ und der Vision Zero die Zu­

kunft fest im Blick.

Die Unfallversicherung, das

hat auch die letzte Reform gezeigt,

gewinnt, wenn sie rechtzeitig auf

ihre Interessen hinweist. Gehört

wird nur, wer sich konstruktiv

an gesellschaftlichen Diskussio­

nen beteiligt. Das gilt auch für un­

ser Kernthema Rehabilitation. Mit

dem neuen Klinikverbund bekom­

men die BG Kliniken ein zeitgemä­

ßes Profil. Mit Projekten zur Re­

integration in den Beruf oder zur

Teilhabe von Menschen mit Behin­

derung machen wir uns auf den

Weg zu einer inklusiven Gesell­

schaft. Ein Ziel ganz im Einklang

mit dem historischen Auftrag der

gesetzlichen Unfallversicherung.

Dr. Rainhardt Freiherr

von Leoprechting und

Manfred Wirsch

Manfred Wirsch,

Vorstandsvorsitzender

Dr. Rainhardt Freiherr von Leoprechting,

Vorstandsvorsitzender

Vorwort

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DGUV Jahrbuch 2015/16