Anzeigen-Sonderveröffentlichung 
5. Juli 201
Japan wird von einem Tsunami
heimgesucht, der zur Havarie des
Atomkraftwerks Fukushima I führt.
Nordafrika erlebt den Arabischen
Frühling. Thilo Sarrazin löst mit sei-
ner öffentlichkeitswirksamen Sorge,
Deutschland könne sich abschaffen,
eine Integrationsdebatte aus.
In der Affäre um seinen Hauskredit
tritt Bundespräsident Christian Wulff
Anfang des Jahres von seinem Amt
zurück. Er hat nichts mehr zu feiern –
anders als die Abiturienten, die 1999
eingeschult wurden: Sie haben ihr
Ziel endlich erreicht: die Allgemeine
Hochschulreife.
Die Schweinegrippe-Epidemie sorgt in
Deutschland für Angst. Die Kinosäle
rund um den Globus werden von net-
ten blauen Außerirdischen erobert:
James Camerons Film „Avatar – Auf-
bruch nach Pandora“ avanciert zum
erfolgreichsten Film aller Zeiten auf
unserem Blauen Planeten.
Der Untergang der Bohrinsel Deep-
water Horizon verursacht eine Ölpest
im Golf von Mexiko. Der Ausbruch des
Vulkans Eyjafjallajökull in Island legt
den Flugverkehr in Europa zeitweise
lahm. Bei der Loveparade in Duisburg
kommt es zu einer Massenpanik, bei
der 21 Menschen sterben.
2011
2012
2009
2010
Mit einem internationalen Freiwil-
ligendienst können Absolventen
die Zeit bis zumAusbildungs- oder
Studienbeginn sinnvoll nutzen.
Allerdings sind die Stellen be-
grenzt – es empfiehlt sich, etwa
ein Jahr der Vorbereitung einzu-
planen und es parallel bei unter-
schiedlichen Programmen zu ver-
suchen. Die fünf vorgestellten
Freiwilligenpro-
gramme ermögli-
chen geförderte
Einsätze im Aus-
land unter Fort-
zahlung des Kin-
dergelds, wobei
ein Mindestalter
von 18 Jahren vo-
rausgesetzt wird.
EUROPÄISCHER
FREIWILLIGEN-
DIENST (EFD):
Das Aktionspro-
gramm der Europäischen Union
richtet sich an alle jungen Men-
schen, die in der EU leben, unab-
hängig von ihrer Staatsbürger-
schaft. Auf sechs bis zwölf Mona-
te sind die Einsätze in sozialen,
ökologischen oder kulturellen
Projekten angelegt. Robert Helm-
Pleuger von Eurodesk Deutsch-
land, einer Informationsstelle zu
Jugend­mobilität, kennt die Vorzü-
ge des EFD: „Es ist das einzige
Programm, das alle Kosten für die
Teilnehmer übernimmt, allerdings
ist das Stellenkontingent ver-
gleichsweise klein.“ Helm-Pleuger
rät Interessierten bei der Wahl
ihres Ziellandes zur Offenheit:
„Bewerber können ihre Chancen
erhöhen, wenn sie auch Einsatz-
orte außerhalb der Schulsprachlän-
der in Betracht ziehen.“
freiwilliges soziales
jahr (FSJ) / Freiwilliges
ökologisches Jahr (FÖJ):
FSJ und FÖJ sind vom Bund geför-
derte Freiwilligendienste. Die Ein-
sätze umfassen eine Zeitspanne
von 6 bis 18 Monaten. „FSJ und
FÖJ sind primär als Inlandspro-
gramme konzipiert und damit so-
zialversicherungspflichtig“, gibt
Robert Helm-Pleuger zu bedenken.
Wer die Dienste dennoch im Aus-
land versehen möchte, muss unter
anderem eine zusätzliche Aus-
landskrankenversicherung ab-
schließen, sodass eine beträchtli-
che finanzielle Eigenbeteiligung
der Freiwilligen anfällt.
und
INTERNATIONALER JUGEND-
FREIWILLIGENDIENST (IJFD):
Im Rahmen des IJFD können sich
Jugendliche weltweit engagieren.
Robert Helm-Pleuger bringt die Be-
sonderheit des Programms auf den
Punkt: „Der IJFD ist theoretisch
überall möglich, also auch in den
Ländern, in die andere Programme
nicht entsenden – etwa Nordame-
rika, Japan oder Südkorea.“ Aller-
dings ist die Förderung problema-
tisch: Zwar werden Reisekosten,
Unterbringung, Verpflegung, Ta-
schengeld und Versicherung vom
Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend bezu-
schusst, einen Teil der anfallenden
Kosten müssen die Freiwilligen
jedoch selbst aufbringen. Die Trä-
gerorganisationen beraten Teilneh-
mer dazu, wie sie einen Unterstüt-
zerkreis aufbauen können, um ihren
Dienst zu finanzieren.
dienste
WELTWÄRTS:
Der entwicklungs-
politische Freiwilligendienst wird
vom Bundesministerium für wirt-
schaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) gefördert. Auf
6 bis 24 Monate ist der Aufenthalt
angelegt, als Zielorte kommen von
der OECD als Entwicklungsländer
benannte Staaten infrage. Der Ein-
satz ist in eingetragenen Entwick-
lungsprojekten möglich. „Die Frei-
willigen selbst leisten keine Ent-
wicklungshilfe, denn dazu fehl
ihnen die Ausbildung“, sagt Robert
Helm-Pleuger. Weltwärts ist ein
Bildungsdienst, über den sich Frei-
willige bei gemeinwohlorientierten
Hilfsorganisationen mit Sitz in
Deutschland bewerben. 75 Prozent
aller Kosten werden gestellt, maxi-
mal 150 Euro pro Monat sind von
den Freiwilligen aufzubringen. I
den Auswahlgesprächen sollten
die Bewerber Kenntnisse einer im
Zielland gängigen Sprache nach-
weisen.
KULTURWEIT:
Für Abiturienten
und Ausbildungsabsolventen, de-
nen eine Tätigkeit an Goethe-Ins-
tituten, Einrichtungen des Deut
schen Akademischen Auslands-
dienstes (DAAD) oder an deutsche
Auslandsschulen vorschwebt, is
der internationale kulturelle Frei-
willigendienst Kulturweit eine
Option. „Ein etwas elitäres Pro
gramm, bei dem genau auf di
Leistungen der Bewerber geguckt
wird“, nennt Helm-Pleuger de
vom Auswärtigen Amt durchge-
führten Dienst. Die Einsatzdauer
beträgt sechs oder zwölf Monate.
Da das bezuschusste Program
am FSJ angelehnt ist, werden So-
zialversicherungsbeiträge abge-
führt. Zweimal im Jahr können sic
Interessierte zentral um eine Teil-
nahme bewerben, am 3. Dezember
ist der Bewerbungsschluss für de
nächstmöglichen Einsatz imHerbs
2013.
Von Paula Radl
Die Welt erobern
Viele Schulabgänger interessieren sich für einen Freiwilligendienst im Ausland
Bild: dpa
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich nach dem Ende der Schule zu engagieren.
Bild: Eurodesk dtl.
Robert Helm-
Pleuger berät
Jugendliche
über Wege ins
Ausland.
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