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I
I B U
Das Institut Bauen und Umwelt (IBU) ist eine
Initiative von Bauproduktherstellern, die sich entschieden
haben, der Forderung nach mehr Nachhaltigkeit im Bau­
wesen gemeinsam zu begegnen. IBU ist ein anerkannter
Programm­betreiber in Deutschland, welcher
E P D
s
für den Bausektor gemäß ISO 14025 erstellt und veröf-
fentlicht. Die Motive sind, das Interesse am Thema und
die Überzeugung von der Richtigkeit des Nachhaltigkeits­
gedankens gemeinsam voranzutreiben. Den Mitgliedern
des IBU ist es wichtig, neue Kompetenz in Hinblick auf den
wachsenden Markt aufzubauen. Sowohl die Öffentlichkeit
als auch Anwender können diese Information aus erster
Hand abrufen (
.
I m p r ä g n a t
Als Imprägnate werden in der
Holzwerkstoffindustrie in
U F
-,
M F
- oder
P F
-Harz
getränkte und getrocknete dekorative, unifarbene oder
weiße Papiere verstanden, welche anschließend für den
Beschichtungsprozess oder zur Herstellung von Schicht-
stoffen verwendet werden.
I n d o o r A i r Q u a l i t y
Auch: Raumluftqualität.
Bereits in den 90er-Jahren beschäftigten sich nationale
und internationale Gremien mit Fragen der präzisen Be-
wertung von
V O C
-Emissionen aus Bauprodukten zur
Verbesserung der Luftqualität in geschlossenen Räumen.
I O S M A T
Umweltstandards von IKEA. Es handelt
sich dabei um eine Zertifizierungsart von IKEA und dient
unter anderem der Überwachung von beschichteten und
unbeschichteten Holzwerkstoffen hinsichtlich relevanter
Schadstoffe (wie
F o r m a l d e h y d
,
P C P
und
L i n d a n
) sowie des Herstellprozesses.
I W A Y
Auch: The IKEA Way. Der IKEA Verhaltenskodex
schließt Produkte, die durch Kinder- und Zwangsarbeit
entstanden sind, aus und macht sichere, gesundheitlich
unbedenkliche Arbeitsbedingungen, die Einhaltung loka-
ler Gesetze und einen verantwortungsvollen Umgang mit
Chemikalien zur Voraussetzung.
K
K a m m e r p r ü f u n g
Methode zur Bestimmung
der Formaldehydabgabe von Holzwerkstoffen und deren
Produkten unter definierten Bedingungen (Temperatur,
Luftfeuchte, Luftwechselrate, Luftgeschwindigkeit und
Raumbeladung). Die Probe wird allseits raumluftumspült in
die Kammer eingebracht. Das während der Prüfung emittier-
te Formaldehyd wird von periodisch destilliertem Wasser
absorbiert und anschließend quantitativ analysiert. Die
Prüfung regelt die europäische Norm DIN EN 717-1 sowie die
amerikanischen Messstandards ASTM E 1333 und D6007.
K a n Z e r o g e n i t ä t
Beschreibt die Fähigkeit von
chemischen Substanzen, Krebs zu verursachen oder die
Entstehung von Krebs zu fördern.
K a s k a d e n n u t z u n g
Nutzung eines Rohstoffs
über mehrere Stufen, die eine besonders nachhaltige
und effektive Nutzung sowie Einsparung beim Einsatz von
Rohstoffen anstrebt. Rohstoffe oder daraus hergestellte
Produkte werden so lange wie möglich im Wirtschaftssys-
tem genutzt. Im Regelfall umfasst eine Nutzungskaskade
dabei eine einfache bis mehrfache stoffliche Nutzung mit
abnehmender Wertschöpfung sowie eine abschließen-
de energetische Nutzung oder eine Kompostierung des
Rohstoffs. Speziell nachwachsende Rohstoffe (NAWAROS)
eignen sich durch ihren „hierarchischen“ Aufbau hervor-
ragend zur Mehrfachnutzung, da diese den einzigartigen
Vorteil haben, dass das gespeicherte Kohlendioxid lange
im Umlauf bleibt, bevor es wieder an die Umwelt abgege-
ben wird.
K T - B e s c h i c h t u n g
KT steht für Kurztakt und
bezeichnet ein Verfahren zur Verklebung von harzgetränk-
ten dekorativen Papieren (
I m p r ä g n a t e n
) mit
Holzwerkstoff-Trägerplatten in taktweiser Beschickung.
L
L C A / Ö k o b i l a n z
Ein Life Cycle Assessment
(LCA), auch Ökobilanz, ist eine systematische Analyse der
Umweltwirkungen von Produkten während des gesamten
Lebensweges („from cradle to grave“ also: „von der Wiege
bis zur Bahre“) oder bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
der Verarbeitung („from cradle to factory gate“, also: „von
der Wiege bis zum Fabriktor“). Zur Analyse gehören alle
Umweltwirkungen während der Produktion, der Nutzungs-
phase und der Entsorgung des Produktes sowie die damit
verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozesse (z. B.
Herstellung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Es werden
sämtliche ökologisch relevanten Entnahmen aus der Um-
welt (z. B. Erze, Rohöl) sowie die Emissionen in die Umwelt
(z. B. Abfälle, Kohlendioxidemissionen) erhoben und in
Umweltwirkungspotenziale umgerechnet. Die Ökobilanz ist
ein fester Bestandteil bei der Erstellung von EPDs.
L E E D
Siehe Anhang: Zertifizierungssysteme im
Vergleich.
L i g n u m
Siehe Anhang: Zertifizierungssysteme im
Vergleich.
L i n d a n
P C P
.
M
M D F
Für: Medium Density Fibreboard, im Trocken-
verfahren hergestellte Holzfaserwerkstoffe. Grundrohstoff
sind Fasern aus Frischholz und Bindemittel.
M F C
Für: Melamine Faced Chipboard, melamin­harz­
beschichtete Spanplatten, die in Kurztakt-Beschichtungs-
anlagen aus Holzwerkstoffen als Träger und Imprägnaten
hergestellt werden.
1...,28,29,30,31,32,33,34,35,36,37 39,40,41,42,43,44,45,46,47,...48